Ausgestaltung der Untersuchung

Innerhalb einer Periode von einem halben Jahr haben wir 9 Gruppen von Zuchthäsinnen verteilt auf 6 Unternehmen verfolgt. Je Unternehmen sind die Haltungsumstände in der Analyse berücksichtigt worden. Es gibt kein einziges Unternehmen, das dieselbe Zuchtstrategie oder dasselbe Haltungssystem zur Anwendung kommen lässt. Ab der 10. bis zur 19. Woche wurden die Zuchthäsinnen wöchentlich gewogen und nach dem Werfen wurden die Zuchthäsinnen und die Jungkaninchen jeweils einzeln gewogen. Die Untersuchung umfasste gut 13.000 Wägungen.

Theorie im Vergleich zur Praxis

In der Praxis sehen wir, dass die Zuchthäsinnen in der 19. Woche wohl etwas schwerer sind als nach der bekannten Theorie gängig sein würde. Zudem ergibt sich aus der Praxis, dass die Zuchthäsinnen im Vergleich zur Theorie, die besagt, dass ein Wachstumsrückgang zu erwarten wäre, einen eher flacheren Wachstumsanstieg aufzeigen.

Gewichtsverlauf von Zuchthäsinnen

Mit Blick auf die Unternehmen insgesamt, aber sicherlich auch innerhalb der Unternehmen, sehen wir, dass die 9 Gruppen eine große Variation von Gewichten aufzeigen. Siehe dazu Tabelle Gewichtsverlauf Durchschnittsgewichte Häsinnen je Unternehmen.

Verteilung Gewicht über sämtliche Gruppen

Im Hinblick auf alle Gruppen sehen wir, dass 48% der Tiere ein Gewicht zwischen 3,95 und 4,25 Kilogramm haben (das neue Wunschgewicht?!) Insgesamt weisen 48% der Kaninchen ein ziemlich gutes bis gutes Gewicht auf. 20% neigen dazu, etwas zu schwer zu sein. Aber für hochproduktive Unternehmen stellt dies kein Problem dar.

Wachstum Häsinnen 1. Trächtigkeit im Vergleich zur der Anzahl geborener Jungtiere

Im allgemeinen lässt sich der Trend beobachten, dass die hochproduktiven Häsinnen was Gewichtszunahme angeht nicht viel für die eigene Körperkondition übrighalten. Auch angesichts der Anzahl geborener Jungtiere sehen wir, dass in den hochproduktiven Unternehmen die meisten Jungtiere geboren werden, aber dass sie auch einen höheren Anzahl von Totgeborenen haben.

Wenn wir mal kurz einen Abstecher zu den Sauen machen, lässt sich dort fast derselbe Trend beobachten: Hochproduktive magere Sauen gebären heutzutage 20 anstatt von 16 Ferkeln. Bei diesen hochproduktiven mageren Sauen sehen wir mehr totgeborene Ferkel mit einem niedrigeren Geburtsgewicht und mehr Variation / Streuung von Geburtsgewichten und somit mehr Ferkel, die ins Hintertreffen geraten sind. Versuche und Kalkulationen anhand von Modellen haben aufgezeigt, dass sich in bestimmten Phasen der Trächtigkeit einen Mangel an Energie und Protein für das neugeborene Ferkel ergibt. Das Problem gestaltet sich größer bei Sauen, die noch nicht geworfen haben und bei Jungsauen, weil sie für ihre eigene Entwicklung und den Konditionserhalt zusätzliche Energie- und Proteinmasse brauchen. Alte Futterstrategien von Sauen müssten angepasst werden, um diesem Problem entgegenzusteuern.

Frage / Hypothese: Was ist das Bedürfnis nach Energie und Protein für hochproduktive junge Häsinnen? Reichen die gegenwärtigen unkontrollierten Futterstrategien aus? Dies stellt sich als eine bemerkenswerte Frage für eine Folgeuntersuchung.

Nestgewicht im Vergleich zur Anzahl und zum Gewicht der Jungtiere

Schwere und leichtgewichtige Häsinnen mit einer gleichen Anzahl geborener Jungtiere wurden verglichen auf der Basis von Nestgewicht und Durchschnittsgewicht der geborenen Jungtiere. Wir sehen, dass schwere Zuchthäsinnen schwerere Nester mit schwereren einzelnen Jungtieren hatten. Wegen der zusätzlichen Kondition der Häsinnen brauchen sie weniger Energie und Protein für die eigene Entwicklung. Ungeborene Jungtiere profitieren davon. Schwerere Jungtiere sind vitaler und besser in der Lage, die Häsin zu melken  Milchproduktion steigt  bessere Entwicklung von säugenden Jungtieren  schwerere Absetzgewichte  weniger Ausfall  nachhaltiger. Dies wird auch anhand der vorigen Untersuchung (Milchabgabe im Vergleich zur Gewichtsentwicklung von Häsinnen’) bestätigt. Ein weiterer Vorteil von Häsinnen mit einem höheren Gewicht besteht darin, dass die zusätzliche Kondition verhindert, dass sie zu viel abnehmen, wenn eine hohe Milchleistung verlangt wird.

Genetische Potenz

Die Zukunft der Kaninchenhaltung geht voraussichtlich mit einer Zunahme der genetischen Potenz der Kaninchen einher. Mehr Erfolg, mit anderen Worten: verbesserte Fruchtbarkeit, mehr geborene Jungtiere, die schneller wachsen können und zudem mehr Fleisch je einzelne Ammenhäsin. Der Ausgangspunkt bestand in 8 Jungtieren in einem Nest: Nestgewichte von 450 Gramm und Gewichte von Jungtieren von 79 Gramm waren durchaus machbar. Die Häsinnen waren in der Lage, diese Jungtiere großzuziehen.

Zurzeit warten die Spitzenunternehmen mit 11 Jungtieren auf. Nestgewichte von 650 Gramm sind keine Ausnahme und ein Durchschnittsgewicht von 60-65 Gramm pro Jungtier in dem ersten Wurf sind immer noch eine Gewähr für eine gute Entwicklung des Jungkaninchens. Es sieht allerdings aus, dass die Kondition der Häsin unter Druck steht. Wenn man mittels eines Modells tiefer schürft, stimmt dies auch. Kaninchen leben nicht allein von Luft und Liebe.

Wenn man 11 Jungtiere im Schnitt hat, so haben die Spitzentiere möglicherweise 14 Lebendgeborene. Man sieht, dass Nestgewichte bei dieser Kategorie unter Druck geraten. Die einzelnen Gewichte der Jungtiere gehen auf durchschnittlich 50 Gramm zurück. Also weniger vitale / lebensfähige Jungkaninchen. Außerdem wird die Kondition der jungen Häsin noch weiter unter Druck gesetzt.

Victoria ist der Ansicht, dass die gegenwärtigen Futterstrategien für Zuchthäsinnen und junge Häsinnen angepasst werden müssen, und zwar mit einer kontrollierten Ernährung, wobei der Fokus auf einheitlichere Häsinnen zu richten ist.

Schlussfolgerungen

Zusammenfassend können wir anhand der Untersuchung Folgendes feststellen:

  • Arbeitsweise der Unternehmen und Unterschiede in der Zuchtstrategie sind oft größer als wir meistens voraussetzen.
  • Mehr Aufmerksamkeit für einzelne Zuchttiere, so dass man eine gute Qualität der Zuchthäsin besser und bequemer ansteuern kann.
  • Aufzuchtfutter gibt es nicht umsonst!! Auf die Entwicklung von Tieren abgestimmt!
  • Eine kontrollierte Fütterung ergibt eine einheitlichere Gruppe und lässt sich bequemer managen.
  • Schwerere Zuchthäsinnen erzeugen schwerere Jungtiere. Sogar bei größeren Nestern.
  • Schwerere Zuchthäsinnen haben mehr Reserven für die nachfolgenden Würfe.
  • Diese sorgen für nachhaltigere Häsinnen und die Beibehaltung technischer Zahlen.
  • Investieren in die Aufzucht ist die Zukunft Ihres Unternehmens!
Uitgelicht

Ons Verhaal 

In de videoserie Ons Verhaal vertellen we maandelijks wat er nodig is om rundveehouders met voer & advies succesvol te laten zijn. Elke maand komt er een nieuwe aflevering online, over onderwerpen die u als rundveehouder zeker zullen interesseren!



Lees meer